Kaum ein Thema ist derzeit so präsent in der Messdienstbranche wie die Einführung der neuen EU-Energieeffizienz-Richtlinie (EED) . Das ist nicht verwunderlich, denn die EED ist eine gesetzliche Vorgabe, welche erfüllt werden muss und somit zwangsläufig die gesamte Branche betrifft. In der Pflicht ist die Verwaltung respektive der Eigentümer. Eine Betrachtung aus dieser Perspektive finden Sie hier .
Aber was denken eigentlich die Mieterinnen und Mieter über die Einführung der neuen EED und welche Erwartungen sind damit verbunden? Hierzu sind bisher keine Untersuchungen vorhanden. Für uns ein Anlass, Mieterinnen und Mieter nach ihrer Meinung zu befragen. Die Ergebnisse unserer Gespräche haben wir im Folgendem für Sie aufbereitet.
Ausgang und Zielsetzung unserer Untersuchung
Ziel unserer Befragung war es, einen möglichst guten Einblick in die Erwartungs-Welt der Mieterinnen und Mieter im Hinblick auf die anstehende Umsetzung der EED zu erhalten. Gleichzeitig sollten dabei relevante Spezifika der Befragten wie zum Beispiel das Verbrauchsverhalten berücksichtigt werden. Vor diesem Hintergrund haben wir uns für ausführliche, persönliche Einzelinterviews entschieden, bei denen wir einerseits die Erwartungshaltung gegenüber der EED sowie andererseits die Gegebenheiten und Gewohnheiten der Befragten in Erfahrung bringen konnten. Die Interviewpartner wurden dahingehend zu ihrer Wohnsituation, ihrer technischen Affinität sowie zu ihrem Kommunikations- und Verbrauchsverhalten befragt. Bei der Auswahl der Interviewpartner haben wir darauf geachtet, dass sich diese im Hinblick auf Alter und Lebenssituation weitgehend voneinander unterscheiden, um einen möglichst umfassenden Querschnitt zu bekommen.
Alter der Interviewpartner
Die Ergebnisse der Einzelinterviews – kaum einer kennt bisher die EED
Aus unserer Sicht nicht allzu überraschend, aber dennoch festzuhalten ist zunächst ein Ergebnis. Kaum einer der Befragten hatte bisher Kenntnis von der Einführung der neuen Verordnung. Darüber hinaus haben sich in der Befragung folgende wesentliche Punkte herausgebildet:
Generell wird die zukünftige monatliche Information über den eigenen Verbrauch nach Kenntnis von fast allen für gut befunden. Die Motive hierfür sind in erster Linie in einer Kostensensibilität der Mieterinnen und Mieter (Nachzahlungen vermeiden) zu finden, gefolgt von Motiven des Klimaschutzes und an dritter Stelle einem generellen Interesse an mehr Transparenz hinsichtlich des eigenen Verbrauchs.
Kenntnis von der EED
Wie bewerten Sie es, zukünftig häufigere Informationen über Ihren Verbrauch zu erhalten?
Motive für mehr Informationen über den Verbrauch
In der Aufschlüsselung des Verbrauchs über die einzelnen Monate hinweg sehen gleichfalls nahezu alle befragten Personen einen hohen Mehrwert (91 Prozent). Vor allem die Information, wie hoch der monatliche Verbrauch in den heizintensiven Wintermonaten ist, wird als äußerst aufschlussreich erachtet. Diese Transparenz war bisher nicht gegeben und einige Mieter waren in unserer Befragung deutlich überrascht, wie hoch der eigene Verbrauch in manchen Monaten tatsächlich ist. Ebenfalls als sehr interessant wird der Vergleich zu anderen Perioden oder Monaten sowie vor allem zu anderen (vergleichbaren) Mietparteien und generell zu Durchschnittsverbräuchen angesehen. Ein Teil der Befragten merkte an, dass die Berücksichtigung von besonderen Gegebenheiten der jeweiligen Abrechnungsperiode wie zum Beispiel kalte oder warme Winter in diesem Zusammenhang sehr wertvoll wären.
Mehrwert Verbräuche im Vergleich
Äußerst attraktiv – die belastbare Kostenschätzung Nicht von der EED gefordert ist eine Kostenschätzung beziehungsweise eine Vorhersage über eventuelle Rück- oder Nachzahlungen. Da wir diese aber als Feature in unserer Lösung vorgesehen haben, war die Frage danach ebenfalls Teil der Umfrage. Eine Voraussage dieser Art wird von 100 Prozent der Beteiligten als sehr attraktiv angesehen (Kostensensibilität), eine hohe Genauigkeit vorausgesetzt. Schon kleinere Abweichungen von fünf bis zehn Euro im Jahr werden von 64 Prozent der Befragten als problematisch angesehen. Bei den restlichen Befragten ist die Toleranz spätestens bei 50 Euro erreicht.
Toleranz Kostenschätzung
Bezüglich des Kanals der Informationsübermittlung wird die Darstellung in einer App oder in einem Online-Portal von technologie- bzw. medienaffinen Personen bevorzugt (36 Prozent). Diejenigen, die auf diesem Gebiet weniger firm sind, erachten die Information per E-Mail – zum Beispiel in Form eines PDFs – als völlig ausreichend (55 Prozent der Befragten). Die überwiegende Mehrheit ist sich allerdings darüber einig, dass die Übermittlung per Post unangemessen ist. Dennoch gab es auch ältere Teilnehmer, die diesen Weg bevorzugen würden. So gut wie alle Teilnehmer der Umfrage würden ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck angeben. Allerdings spielt der Datenschutz bei der Mehrheit der Befragten eine wesentliche Rolle.
Art der Informationsübermittlung
Bevorzugte Informationsübermittlung nach Altersgruppen
Datenschutz
Fazit
Zusammengefasst lässt sich folgendes Fazit ziehen. Die Kenntnis der EED bei den Mieterinnen und Mietern ist bisher sehr gering. Sobald diese aber Wissen darüber erlangen, steigen Interesse und Erwartungshaltung stark an. Die Erwartungshaltung ist dabei von drei Faktoren abhängig: die technische Affinität, die Kostensensibilität und die Einstellung zum Klimaschutz. Vor allem die Technologieaffinität der Mieterinnen und Mieter und das damit einhergehende Anspruchsdenken bezüglich der Informationsübermittlung stellt aus unserer Sicht eine Herausforderung für eine übergreifende Lösung dar. Denn mehr Information wird anfänglich zu mehr Verständnisfragen führen, deren effektive und effiziente Beantwortung in einer EED Lösung zwingend mit berücksichtigt werden muss, um Mietern eine positive Kundenerfahrung zu bieten und gleichzeitig die operativen Kosten gering zu halten. Die Möglichkeit, zukünftig mehr Einblicke über den eigenen Verbrauch zu erhalten, wird von so gut wie allen Teilnehmern sehr positiv bewertet. Als besonders attraktiv werden die Aufschlüsselung des Verbrauchs nach Monaten, generell Vergleichswerte sowie eine Kostenschätzung angesehen.
Sollten Sie Fragen zu diesem Thema haben, steht Ihnen Thomas Zinn als Ansprechpartner gern zur Verfügung. Mehr zu den Hintergründen der EED sowie zu unserer Lösung erfahren Sie hier .