Strom- und Gasverbräuche in privaten Haushalten: Durchschnitte und Kosten
Wie hoch sind mein Strom-, Gas oder Wasserverbrauch? Was ist der Durchschnitt und mit welchen Kosten muss ich rechnen? Wie spare ich Energie?
Sinkende Temperaturen, steigender Bedarf zu heizen und die Betriebskostenabrechnungen für 2021: Zum Jahresende fragen sich viele in Deutschland, mit welchen durchschnittlichen Energieverbräuchen zu rechnen ist. Wir zeigen, welche Strom-, Gas- und Wasserverbräuche in privaten Haushalten üblich sind. Erfahren Sie außerdem, mit welchen Kosten Sie für Strom und Gas im kommenden Winter rechnen müssen und wie Sie die Verbräuche am besten senken können.
Durchschnittlicher Stromverbrauch, steigende Kosten
Ob beim Stromanbieterwechsel oder besonders auch in der Energiekrise im Winter 2022/2023 - viele fragen sich, wie hoch ihr Stromverbrauch und auch die damit verbunden Kosten sein werden. Wir zeigen, mit welchen Verbräuchen zu rechnen ist und wie sich die Stromkosten 2022 entwickeln.
Durchschnittlicher Stromverbrauch
Ein ganz entscheidender Faktor für den Stromverbrauch pro Kopf stellt dabei die Anzahl der Personen im Haushalt dar. Während die technische Grundausstattung (wie Kühlschrank, Fernseher oder die Waschmaschine) in der Regel relativ gleich bleibt und einen erheblichen Anteil der Stromkosten ausmacht, ist der zusätzliche individuelle Stromverbrauch meist eher gering - zumindest solang das Wasser nicht mithilfe von Strom erwärmt wird. Damit ist der durchschnittliche Stromverbrauch pro Kopf höher, je weniger Menschen zusammen in einem Haushalt leben.
In der folgenden Tabelle erhalten Sie einen Überblick über die durchschnittlichen Stromverbräuche pro Haushalt und pro Kopf:
Die häufigsten Haushaltsgrößen, 1- und 2-Personen-Haushalte, haben dementsprechend die größten Verbräuche pro Kopf. Diese Werte stellen jedoch lediglich Durchschnittswerte je nach Anzahl der im Haushalt lebenden Personen dar. Der Stromverbrauch hängt selbstverständlich aber auch von der Wohnungsgröße und den genutzten Haushaltsgeräten ab. Wer es genauer wissen möchte, mit welchem Verbrauch zu rechnen ist, kann dies mit folgender Formel einfach abschätzen:
Beispiel: 2 Personen leben in einer 60 qm großen Wohnung mit einem Fernseher, einer Waschmaschine, einem Kühlschrank und einem E-Herd.
60 qm x 16 kWh + 4 x 210 kWh + 2 x 216 kWh = 2.232 kWh
Noch genauer können Sie Ihren diesjährigen Verbrauch selbstverständlich mit einem Blick in Ihre Vorjahresabrechnung Ihres Stromlieferanten abschätzen.
Mit diesen Stromkosten gilt es jetzt zu rechnen
Mit dem ermittelten Verbrauch können Sie sich einen Überblick darüber verschaffen, ob Sie im Durchschnitt liegen und die vorausgezahlten Stromkosten ausreichen sollten oder Sie eher mit einer Nachzahlung rechnen sollten. Wer bisher gut mit den Vorauszahlungen hinkam, sollte sich jedoch nicht zu früh freuen. Nicht erst seit der Energiekrise 2022 steigen die Kosten für Strom drastisch. Bereits im Herbst 2021 stieg der Strompreis deutlich auf über 30 Cent pro kWh an. Im November 2022 liegt er bei 42,7 Cent pro kWh, was einem Plus von ca. 35% im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht.
So sparen Sie jetzt Strom
In Anbetracht der steigenden Stromkosten sind viele jetzt gewillt, mehr Strom zu sparen. Da viele Haushaltsgeräte wie der Kühlschrank oder die Waschmaschine zur technischen Grundausstattung gehören, lassen sich hier teilweise nur sehr schwer Kosten einsparen. Neuanschaffungen von energieeffizienteren Geräten sind gute Möglichkeiten, bedeuten im ersten Schritt jedoch auch erst einmal Anschaffungskosten in Höhe von mehreren Hundert Euro.
Einfacher lässt es sich sparen, wenn Sie darauf achten, Wäsche oder Geschirr im Eco Mode Ihrer Wasch- oder Spülmaschine zu waschen oder den Kühl- und Gefrierschrank einmal komplett abzutauen. Ein klassischer Stromfresser sind außerdem Geräte im Standby Modus. Dieser Modus bedeutet nicht, dass Ihr Gerät ausgeschaltet ist, es zieht also trotz vermeintlicher Inaktivität weiterhin Strom. Mit Mehrfachsteckdosen mit Ein- und Ausschalter können Sie diesen Standby Modus ganz einfach verhindern.
Und auch beim Kochen können sie wertvolle Energie sparen: Wer den Herd oder Ofen bis zum Ende des Koch- oder Backvorgangs laufen lässt, verliert unnötig Energie. Herdplatten können bereits 1 Minute früher, der Backofen sogar 10 Minuten vorher abgeschaltet werden, um das Essen trotzdem bis zum Ende zu kochen oder zu backen.
Der Klassiker in Wohnungen: die Gasheizung
In nahezu der Hälfte aller Wohnungen wird mit Gasheizungen geheizt (48,2%; Quelle: www.bmwi-energiewende.de). Damit ist Erdgas der meist vertretene Energieträger für Wohnungen in Deutschland. In Anbetracht der Energiekrise, in der wir uns besonders seit diesem Jahr befinden, und dem nur beschränkt verfügbaren Kontingent an Gas suchen viele nach Einsparpotenzialen, um finanziell sicher durch den Winter zu kommen.
Durchschnittliche Gasverbräuche in Privathaushalten
Wer jetzt den Überblick über den Gasverbrauch haben möchte, sollte den durchschnittlichen Gasverbrauch für die eigene Wohnung berechnen. Dabei macht es keinen Unterschied, wie viele Menschen im Haushalt wohnen, solang mit Gas nur geheizt wird. Wer jedoch auch sein Warmwasser mit Gas erwärmt, muss mit höheren Kosten rechnen, die entsprechend auch steigen mit jeder weiteren Person im Haushalt.
Der durchschnittliche Gasverbrauch pro Jahr und Quadratmeter liegt bei 150 kWh/qm. Je nachdem, ob bei Ihnen zusätzlich zum Heizen auch das Warmwasser mit Gas erwärmt wird oder nicht, schwankt der Durchschnittswert zwischen 140 kWh und 160 kWh.
Steigende Gaspreise: Mit welchen Kosten ist jetzt zu rechnen?
Aufgrund des Ukrainekriegs und den damit verbundenen Gassanktionen sind die Gasvorräte seit Frühjahr 2022 knapp. Viele Wissenschaftler*innen, Politiker*innen und Expert*innen gehen davon aus, dass mit den nahezu vollständig gefüllten Gasspeichern ein Gasmangel diesen Herbst ausbleiben sollte. Trotzdem bleibt Gas knapp - das erhöht die Preise und Sparmaßnahmen bleiben wichtig und notwendig. Während sich die Gaspreise zum Herbst 2022 hin verzwei- bis -dreifacht haben, sinken die Preise aktuell seit Oktober aus verschiedenen Gründen. Im November 2022 liegen sie mit 18,9 ct/kWh zwar nur noch bei der Hälfte der Preise im September, sind damit aber immer noch ca. 35% höher als im Frühjahr (Quelle: www.verivox.de). Mit einem Preisniveau von 7,06 ct/kWh wie vor der Krise ist hierbei nicht zu rechnen (Quelle: www.bdew.de).
Sie heizen mit Öl oder Fernwärme? Finden Sie mit unserem Heizkostenrechner heraus, welche Kosten Sie erwarten.
So sparen Sie diesen Winter bei Ihrem Gasverbrauch
Auch wenn die Gasspeicher für den Winter gefüllt sind, ist es nicht nur für das eigene Portemonnaie ratsam, diesen Winter beim eigenen Gasverbrauch zu sparen. Wer seine Wohnung bereits um ein Grad Celsius weniger heizt, kann bis zu 6% beim Gas und den damit verbundenen Kosten sparen. Zusätzlich sollten Sie darauf achten, die Heizung sinnvoll auf- und nicht zu hoch zu drehen. Eine Heizung auf Stufe 3 heizt Ihre Zimmertemperatur auf 20 bis 21 Grad hoch, und das im Übrigen genauso schnell wie ein Hochdrehen auf Stufe 4 oder 5. Wer die Heizung trotzdem höher dreht, geht nur die Gefahr ein, dass die Heizung vergessen und das Zimmer so unnötig aufgeheizt wird.
Zusätzlich ist es, nicht nur bei der Vorsorge vor Schimmel, ratsam, regelmäßig zu lüften, denn frische Luft heizt sich schneller auf als abgestandene. Auch auf die Anordnung der Möbel im Raum ist zu achten: um die warme Heizungsluft optimal im Raum zu nutzen, vermeiden Sie es unbedingt, Möbel vor Ihrer Heizung zu platzieren. Wer außerdem mit älteren und/oder undichten Fenstern ausgestattet ist, ist gut beraten, die Dämmung hier zu optimieren.
Weiteres Sparpotenzial: Beim Wasserverbrauch
Nicht nur Strom und Gas sind begrenzt und teuer geworden, sondern mit ihnen auch das Wasser - vor allem das Warmwassern, das viele mit Gas oder Durchlauferhitzern erwärmen.
Diese Mengen Warmwasser verbrauchen Haushalte im Durchschnitt
Bei der Betrachtung des durchschnittlichen Warmwassers in Haushalten ist es, im Unterschied zum Gasverbrauch, sehr entscheidend, wie viele Menschen gemeinsam in einem Haushalt leben. Der durchschnittliche Warmwasserverbrauch pro Person und Jahr liegt bei 600 bis 800 kWh. Den durchschnittlichen Wert für Ihre Haushaltsgröße können Sie dementsprechend einfach daraus ermitteln, indem Sie diese Werte mit der Anzahl der Personen im Haushalt multiplizieren.
Steigende Kosten auch beim Warmwasser
Je nachdem, wie das Warmwasser erwärmt wird, sind die Kosten hier unterschiedlich hoch. Die durchschnittlichen Kosten für Kaltwasser pro Jahr und pro Person liegen bei 205 €. Wird das Wasser mit Gas erwärmt, sind die Kosten für Warmwasser 2,5-mal so hoch. Wird für die Erwärmung Strom genutzt, sind die Kosten für Warmwasser sogar 4,5-mal so hoch. Um also die durchschnittlichen Kosten für den eigenen Haushalt zu errechnen, ergibt sich folgende Formel:
Bei Erwärmung mit Gas:
Warmwasserkosten = 205 € x Anzahl der im Haushalt lebenden Personen x 2,5
Bei Erwärmung mit Strom:
Warmwasserkosten = 205 € x Anzahl der im Haushalt lebenden Personen x 4,5
So sparen Sie beim Wasserverbrauch
Im Gegensatz zu den Sparmöglichkeiten bei Strom und Gas sind jene für den Warmwasserverbrauch deutlich schwieriger. Die größten Mengen Warmwasser hingegen werden vor allem beim Duschen und Händewaschen verbraucht. Hier lässt sich die Hälfte des Verbrauchs einsparen durch einen Wechsel zu einem Sparduschkopf. Weitere entscheidende Faktoren zum Energiesparen sind die Temperatur und Dauer: Nur ein Grad kälter beim Duschen oder Händewaschen sowie kürzere Duschzeiten können viele Kosten und CO2 vermeiden. Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, kann das Wasser zu Beginn des Duschens, wenn es noch nicht angenehm genug ist, mithilfe von einem Eimer oder Topf auffangen und anschließend zum Putzen oder fürs Blumengießen nutzen.
In vielen Haushalten lässt sich auch schon viel Wasser einsparen, indem beispielsweise beim Zähneputzen der Wasserhahn abgedreht wird oder die Wassersparmöglichkeit beim Spülen der Toilette genutzt wird. Wer beim Wasserkochen auf dem Herd Zeit und Energie sparen möchte, sollte nicht zu warmem Wasser aus der Leitung greifen, sondern das Wasser vorher im Wasserkocher erhitzen. Besonders beim Kochen gilt auch: Immer nur so viel Wasser kochen, wie wirklich gebraucht wird.
Sparsam durch den Winter
Wir glauben daran: Nur wer seine Verbräuche kennt und versteht, woher sie kommen, kann auch effizient einsparen. Deswegen bieten wir für alle Haushalte mit fernauslesbaren Messzählern digitale Lösungen, um den eigenen und individuellen Verbrauch online einsehen und somit wertvolle Energie sparen zu können. Kommen Sie als Vermieter*in gerne auf uns zu, um ein individuelles Angebot für Ihre Immobilie zu erhalten. Sie sind Mieter*in und Ihre Hausverwaltung bietet noch keine monatliche Übersicht Ihres Verbrauches an? Dann empfehlen Sie uns gerne weiter!