Die Herausforderung Während in modernen Gebäuden immer komplexere Energiesysteme zum Einsatz kommen, bleiben herkömmliche Technologien im Bestand noch viele Jahre weit verbreitet. Als Konsequenz führt dies in größeren Portfolien zu einer zunehmenden Vielfalt an eingesetzten Systemen, mit der Herausforderung, diese übergreifend optimal zu konfigurieren und somit energieineffizient zu betreiben. Gleichzeitig gewinnt Nachhaltigkeit in der Portfolioverwaltung sowie die Steigerung der Energieeffizienz in Liegenschaften weiter an Bedeutung.
Für die zielgerichtete Hebung von Potenzialen in diesen Bereichen ist die Erfassung von Energieverbrauchsdaten eine grundlegende Voraussetzung. Auch der Gesetzgeber hat diese Anforderung bereits erkannt und mit § 71a Abs. 2 GEG die Vorgabe erlassen, dass Nicht-Wohngebäude mit technischen Anlagen > 290 kW im Bestand mit entsprechender Energieüberwachungstechnik nachgerüstet werden müssen.
Um erhobene Energie- und Wasserverbrauchsdaten jedoch für die Energieeffizienzbetrachtung und weitere Anwendungsfälle, wie dem Nachkommen von Reportingverpflichtungen (z. B. ESG-Berichtserstattung), zu nutzen, ist gleichermaßen ein hohes Maß an Verständnis der Energieflüsse und deren Zusammenhänge innerhalb der Liegenschaften notwendig. Herkömmliche Energiedatenplattformen stoßen im Hinblick auf die heterogene Ausstattung innerhalb von Portfolien bei der Abbildung der Energiekontexte oftmals an ihre Grenzen.
Die Lösung Das ComgyOS als zentrale Datenplattform zur Integration aller relevanten Energie- und Wasserverbrauchsdaten stellt mit der virtuelle Energiezentrale das Tool zur Verfügung, um den oben genannten Herausforderungen ganzheitlich zu begegnen:
Energieflüsse werden in einen liegenschaftsspezifischen Kontext gebracht und im Detail verständlich dargestellt In verschiedenen Systemabschnitten werden Ineffizienzen einfach erkannt, sodass Effizienzmaßnahmen abgeleitet werden können Virtuelle Messpunkte stellen eine kosten- und aufwandlose Lösung bei fehlenden physischen Messpunkten dar und ermöglichen weiterführende Analysemöglichkeiten Damit unterstützt die virtuelle Energiezentrale eine nachhaltige und effiziente Portfolioverwaltung im Hinblick auf Energieeffizienz und Reportinganforderungen.
Nachfolgend werden die wichtigsten Funktionalitäten im Detail betrachtet:
Darstellung sämtlicher Energieflüsse in der virtuellen Energiezentrale Die virtuelle Energiezentrale ermöglicht es, die Zusammenhänge der Energieflüsse einfach und schnell zu visualisieren. Dadurch werden die erhobenen Zählerdaten in einen konkreten Kontext gestellt, auf dessen Basis direkte Rückschlüsse auf das Betriebsverhalten gezogen werden können. Durch die Integration sämtlicher erhobenen Zählerdaten (inkl. Submetering) können zudem Effizienzbetrachtungen bis weit ins Sekundärsystem der Liegenschaft hinein (z.B. Betrachtung von Rohrverlusten in der Wärmeverteilung) getätigt werden.
Im obigen Videoausschnitt wird der Aufbau einer Energiezentrale mit einer Wärmepumpe als zentrale technische Komponente gezeigt. Zur Verbrauchsvisualisierung wird auf die im ComgyOS angelegten Zähler zurückgegriffen.
Erhebung von flexiblen Effizienz-Kennzahlen zur Ableitung von Optimierungsmaßnahmen Das Tool ermöglicht eine detaillierte Effizienzbetrachtung auf jeder Ebene der Energieflüsse – sei es auf Prozessorebene oder zwischen einzelnen Komponenten. Durch die präzise Analyse können Anomalien (z. B. Wärmeverlust in Teilabschnitten) und Ineffizienzen (z. B. schlechter Nutzungsgrad von Wärmeerzeugungsanlagen) schnell identifiziert werden.
Im Videoausschnitt wird gezeigt, wie auf Basis der zugewiesenen Zähler und deren Verbrauchsdaten die Performance der Wärmepumpe (COP) über den ausgewählten Betrachtungszeitraum analysiert wird. Ebenfalls wird die Entwicklung des Anteils des für den Wärmepumpenbetrieb genutzten Stroms am Gesamtstrombezug sowie des Anteils der für die Warmwasserbereitung verwendeten Wärmemenge betrachtet.
Die in der virtuellen Energiezentrale kontextualisierten Energie- und Wasserverbrauchsdaten bilden die ideale Voraussetzung, um automatisierte, liegenschaftsspezifische Optimierungsansätze abzuleiten. Vor Kurzem wurde in diesem Zusammenhang unsere automatisierte Generierung von Optimierungsvorschlägen unter der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) gelauncht.
In diesem Video wir ein kurzer Einblick in die Beta-Version des KI-Features gegeben.
Nutzung von virtuellen Messpunkten Durch virtuelle Messpunkte können in der Energiezentrale Informationspunkte, die nicht mit einem physischen Zähler ausgestattet sind, nachgebildet werden. Ein intuitiver Berechnungsansatz ermöglicht dabei die Addition und Subtraktion von vorhandenen, physischen Messpunkten. So können zeitliche und monetäre Aufwände für die nachträgliche Installation von Zählern vermieden und zusätzliche Verbrauchswerte in die Effizienzbetrachtung oder das Reporting integriert werden.
Im Video wird ein Szenario nachgestellt, in dem mittels eines virtuellen Messpunkts der Raumwärme-Anteil der erzeugten Wärme rechnerisch am Pufferspeicher ermittelt wird (Gesamtmessung Wärmeerzeugung der Wärmepumpe abzüglich der vorerfassenden Wärmemessung des Warmwasseranteils).
Fazit Mit der virtuellen Energiezentrale werden die erhobenen Messdaten in einen Kontext gesetzt, der die präzise Überwachung von Energieflüssen mittels flexibler KPIs ermöglicht und die Daten für die Erstellung von Reports vorbereitet.
Das ComgyOS als zentrale Datenplattform stellt somit die ideale Lösung für Bestandshalter dar, die die Energieeffizienz ihrer Liegenschaften steigern sowie ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen und dokumentieren möchten. Der KI-gestützter Optimierungsansatz hilft zudem, auch in der Skalierung Optimierungsmaßnahmen zu identifizieren und zu priorisieren und sorgt gleichzeitig dafür, dass die Anforderungen des GEG 71a Abs. 2 erfüllt werden.