Die Rolle von digitalen Messdiensten beim Klimaschutz - und wie Mieter*innen und Unternehmen davon profitieren

Ein großer Teil der bundesdeutschen CO2-Emissionen fällt auf den Energieverbrauch im Gebäudesektor. Wie digitale Messdienste bei der Reduzierung dieser Emissionen helfen und wie auch Mieter und Unternehmen davon profitieren können, erklärt Peter Prussat, COO bei Comgy.

Heizung und Warmwasser produzieren ca. 10-15% der nationalen CO2-Emissionen. Wie können moderne Messdienste bei der Reduzierung dieser Emissionen helfen?

Digitale Messdienste wie Comgy verhelfen durch innovative Verbrauchsvisualisierung zu Energieeinsparungen von 10-30%. Das Stichwort hierbei lautet “Informative Billing”. Durch unterjährige Verbrauchsinformationen (monatlich oder auf Wunsch auch täglich) und das Auflisten jedes einzelnen Zählers werden Energieverbräuche für den Endverbraucher endlich transparent. Das gleichzeitige Aufzeigen von Vergleichswerten sowie von Einsparungspotentialen sorgt zusätzlich für ein erweitertes Grundverständnis des eigenen Energieverbrauchs. So wird jeder Zähler und jede Verbrauchsinformation zu einem individuellen Optimierungshebel für Mieter.

Sind die Werte von 10-30% Einsparungspotential tatsächlich realistisch?

Unabhängige Studien konnten die Energieeinsparungen durch verbrauchsabhängige Abrechnungen bestätigen. Verbrauchsabhängige Abrechnungen können zwar nicht mit Informative Billing gleichgesetzt werden, bestätigen aber, dass ein Verständnis für den eigenen Energieverbrauch zum aktiven Energiesparen beiträgt. Je nach Art der Liegenschaft (Neubau, Altbau, Niedrigenergiehaus etc.) konnte der Energieverbrauch im Rahmen der Studien zwischen 15% und 40% reduziert werden.

Wie sieht eine Verbrauchsvisualisierung gemäß Informative Billing aus?

Im Gegensatz zur klassischen Heizkostenabrechnung bietet Informative Billing dem Nutzer einen zusätzlichen Mehrwert. Bisher gab es lediglich eine untransparente Übersicht über den Verbrauch im vergangenen Kalenderjahr und eine Information über die Höhe von Rück- bzw. Nachzahlungen. Mit Informative Billing wird die Heizkostenabrechnung transparent, verständlich und lehrreich. Sie machen den Energieverbrauch greifbar und berechenbar für den Mieter.

Visualisiert werden die verbrauchten Einheiten für Wärme sowie Warm- und Kaltwasser. Das geschieht klar aufgegliedert für jeden Zähler in jedem Raum. So können Mieter genau nachvollziehen, in welchem Raum sie mit welchem Gerät wie viel Energie verbraucht haben. Gleichzeitig werden pro Zähler und pro Raum die Vergleichswerte zum Vormonat und Vorjahr des eigenen Energieverbrauchs und des durchschnittlichen Energieverbrauchs von vergleichbaren Liegenschaften angegeben. So erhalten Mieter die Möglichkeit einer eigenen Erfolgskontrolle.

Wir bei Comgy gehen sogar einen Schritt weiter und präsentieren proaktiv Tipps und Hinweise auf weitere Einsparmaßnahmen und -potentiale.

Mit Inkrafttreten der Heizkostenverordnung werden unterjährige Verbrauchsinformationen in fernauslesbaren Liegenschaften verpflichtend. Wie weit sind Messdienste auf diesen Schritt vorbereitet?

Klassische Messdienste können aktuell noch keine ganzheitlichen EED / UVI-Lösungen anbieten. Sie haben sich gefühlt zu spät auf die Europäische Energieeffizienzrichtlinie (EED) eingelassen und stehen nun vor Herausforderungen wie beispielsweise der Interoperabilität von herstellerübergreifender Mess- und Ablesetechnik, datenschutzkonformer Speicherung und Übermittlung von Messdaten und viele mehr.

Wir haben alle Herausforderungen von Anfang an berücksichtigt, indem wir Prozesse von Beginn an digital gedacht, vorbereitet und proaktiv mit Blick in die Zukunft weiterentwickelt haben. Bereits heute stellen wir Mietern auf Wunsch unterjährige Verbrauchsinformationen und Informative Billing für gewünschte Zeiträume zur Verfügung. Dies geschieht entweder über die Bereitstellung von Zugängen zu unserem eigenen Mieterportal oder für den Kunden ganz bequem per PDF-Versand. Dank automatisierter Prozesse können wir etwaige Anfragen unverzüglich erfüllen.

Unsere Services gehen sogar noch einen Schritt weiter. Durch die Verwendung offener Funkstandards und die Bereitstellung von digitalen Schnittstellen bieten wir Messdiensten die Möglichkeit, sich an unsere Systeme anzudocken und von unseren Softwarelösungen zu profitieren.

Neben Klimaschutz und Einsparpotentialen für Mieter - welche zusätzlichen Vorteile ergeben sich aus digitalen Messdiensten?

Ein zusätzlicher Vorteil der Arbeit von digitalen Messdiensten ergibt sich speziell für Unternehmen. Das Stichwort lautet hierbei ESG. Das sogenannte ESG-Rating (Environmental, Social, Governance) ist eine objektive Beurteilungen des Engagements eines Unternehmens für nachhaltige Geschäftspraktiken. Genauer gesagt wird der freiwillige Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, der über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht, gemessen und bewertet. Der daraus entstehende ESG-Score wird künftig verstärkt bei der Vergabe von liquiden Mitteln und weiteren Einstufungen entscheidend sein.

Mit dem Wechsel zu einem innovativen und digitalen Messdienst optimieren Unternehmen nicht nur die eigenen Energiekosten, sondern reduzieren aktiv ihren CO2-Ausstoß. Durch EED / UVI-konforme Produkte und Dienstleistungen können digitale Messdienste also aktiv das ESG-Rating von Firmen beeinflussen - primär in den Dimensionen Environmental und Social.

Fazit:

Digitale Messdienste haben einen aktiven und signifikanten Einfluss auf den Klimaschutz, auf Verbrauchsoptimierungen für Mieter und das Nachhaltigkeitsranking von Unternehmen. Während viele klassische Messdienste noch mit Herausforderungen zu kämpfen haben, sind innovative Messdienste wie Comgy bereits in der Lage, 100% EED / UVI-konforme Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Darüber hinaus hat Comgy eine Infrastruktur um seine Lösungen aufgebaut, die es klassischen Messdiensten ermöglicht, an die Comgy-Lösungen anzudocken und ebenfalls vom Know-how zu profitieren.

Weitere Informationen:

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